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Friday, April 05, 2013

Robert Bael on Syria

From Joerg in Berlin:  "Dear Professor As'ad,

this is an interesting interview with Robert Baer, but it is in German:

He says that there are no CIA agents in Syria at all, and journalists also do not know what is going on there. For example, he says that it would be very easy to prove whether the Syrian army used gas bombs: they only would have to control the air filter in a car. But there seems to be nobody on the ground.
He does not want to confirm whether US spies really met in a pizzeria in Beirut. Finally he considers Saudi Arabia and Qatar as more dangerous than Iran (like already in his books):

"Ist es nicht ein strategischer Fehler des Westens, unter der Führung der USA, die syrischen Rebellen zu unterstützen, nur um den iranischen Einfluss dort zu zerstören?

Robert Baer: Absolut, das ist ein Fehler. In Washington leidet man aber einer Budget-Panik und an einer starken Dschihad-Müdigkeit. Außerdem ist Präsident Obama bewusst geworden, wie wenig er angesichts der Probleme im Nahen Osten tun kann. Dass man noch bei der massiven Bewaffnung der syrischen Opposition zögeret, liegt in der Tatsache begründet, dass man befürchtet, diese Waffen könnten nach dem Sturz Assads bei Massakern an Alawiten oder sogar langfristig gegen Israel eingesetzt werden. Experten verweisen in diesem Zusammenhang darauf, wie die Aufrüstung der libyschen Rebellen den ganzen Maghreb destabilisiert hat, der nun in Waffen ertrinkt.

Halten Sie die westliche Unterstützung für Saudi-Arabien langfristig nicht gefährlicher, als eine Verständigung mit dem Iran?

Robert Baer: Natürlich. Saudi-Arabien und Katar bewaffnen ja schon salafistische Gruppen in Syrien, die teilweise die Ideologie von Al-Qaida vertreten. Dadurch entsteht die Gefahr, dass Syrien in einen salafistischen Staat verwandelt wird (...) .

Befürchten Sie, dass die USA den sogenannten "War against Terror" und damit auch ihre starke Position in der Region des Nahen und Mittleren Ostens verloren haben?

Robert Baer: So etwas wie einen "War against Terror" hat es nie gegeben. Es ging darum, nach 9/11 Vergeltung zu üben und die Lektion zu erteilen: "Legt Euch nicht mit uns an!" Hat sich die Lage dadurch verschlechtert oder verbessert? Dieses Urteil wird die Geschichte einmal fällen.""

Tuesday, July 24, 2012

"Solide Information aus Syrien ... und PsyOps. "Wir wissen überhaupt nicht, was in dem Land passiert"

""Let us be clear on what is happening in Syria", schreibt As'ad AbuKhalil, um dem gleich hinzuzufügen: "Wir wissen überhaupt nicht, was in Syrien passiert." Es gebe, was Syrien angeht, eine in dieser Weise noch nie dagewesene Desinformationskampagne - und zwar von allen Seiten, so AbuKhalil in einem Beitrag für die Zeitung al-Akhbar, die in Beirut erscheint und deren redaktioneller Kurs sich von den Ereignissen im Nachbarland nicht unberührt zeigt.
Das wirft ihr etwa der ehemalige Mitarbeiter und amerikanische Reporter Max Blumenthal vor. Dessen Meinung nach habe sich die Redaktion zur Apologetik Baschar al-Assads entschieden. Von As'ad AbuKhalil (der regelmäßig bei al-Akhbar schreibt) kann man das nicht behaupten. Sein Blog Angry Arab ist seit vielen Jahren dafür bekannt, dass er dort vor den Kopf stößt, wo andere kuschen. Zum Beispiel, wenn es um amerikanische, saudi-arabische und israelische Machtpolitik oder um die vielen kleinen Lügen geht, die aus einem Medienbericht etwa in der New York Times eine Apologie der Nahostpolitik machen, die gegen die Interessen der Palästinenser gerichtet ist - eine eindeutige Parteinahme für die Sache der Palästinenser kann man Angry Arab getrost unterstellen, nicht aber eine für Baschar al-Assad und ebensowenig eine für die Freie Syrische Armee und den Syrischen Nationalrat.
Damit ist der quer gegen den Strich der meisten Parteinehmer in Syrien laufende As'ad AbuKhalil eine erfrischende und - was das Vor-den-Kopf-Stoßen der jeweiligen Lager betrifft - verlässliche Quelle (was keinesfalls bedeutet, dass er eine "neutrale Nachrichten-Quelle" wäre, Anm. d.A.;). Ob man ihr aber immer "solide Informationen" entnehmen kann, ist allerdings nicht so sicher... Der Blogger Angry Arab zieht bisweilen das geistige Vergnügen an der Darstellung eines Themas oder auch die Spurensuche dem vor, was andere, etwa seine Lieblingsgegner - Journalisten, die kein Arabisch können und als Nahostexperten und Bescheidwisser auftreten -, sich unter "seriös" so vorstellen.
So wirft er in seinem Bericht über "Bomben in Damaskus und Geheimnisse" letztlich die Frage auf, ob nicht auch das Treffen am Mittwoch, bei dem wichtige Personen aus dem Sicherheitsszirkel des syrischen Staatspräsidenten teilnahmen und getötet wurden, inszeniert war - von der Regierung.
"What we know about the 'bombing' is only based on the statements of the regime and on the braggart announcements by two rival opposition armed groups (and the announcements of the Free Syrian Army should be taken with a truck of salt especially that it never ever admits retreats - it merely speaks of 'tactical withdrawals'). Many people in Damascus are questioning the account of the regime."
As'ad AbuKhalil begründet seine Zweifel an der verbreiteten Ansicht zum politischen Mordanschlag vom Mittwoch mit durchaus plausiblen Indizien, die überraschend sind im Vergleich mit den üblichen Darstellungen. So zieht er in Zweifel, dass Assif Schaukat tatsächlich so eng mit Baschar al-Assad war, wie dies allenthalben geschrieben wird: "Asef Shawkat has not enjoyed good relations with the centers of power in Syria" und er verweist in diesem Zusammenhang auf den Anschlag von 2008, als die Hisbullah-Führungsfigur Imad Mughniyya ermordet wurde. Es gebe genug Indizien, so deutet AbuKhalil an, dass Schaukat weniger Vertrauen in der syrischen Führung genoss, als ihm dies nun posthum in den Medien unterstellt wird. Ein Bauernopfer, um die Regierungsgegner in der Öffentlichkeit erneut als Terroristen darzustellen? So einfach geht das bei AbuKhalil nicht; er stellt nur fest:" (thanks Joerg)

Thursday, April 19, 2012

News only in German

Sarah noticed that this did not appear in any English language news sources:
"India has tested for the first time an atomic intercontinental rocket that comes from its own production.   The 17 meter long and 50 ton heavy rocket of the "Agni V" (Hindu for "Fire") category was launched as of 8:05AM local time (04.35 MESZ) from the testing grounds of the East coast of the state  Orissa, says the Indian Organizaton for Research and Development in the Defense Sector (DRDO), who developed the rocket. 
DRDO-Director Vijay Saraswat says to the TV news channel Times Now, the test was successful. India's Defense minister Arackaparambil Antony spoke of the "indisputable success" and a mile stone for the Indian rocket program."   With more than 6400 kilometers reach India's rockets can now reach as far as China and theoretically also targets in Europe and the Middle East. 
Original Text:
Indien hat erstmals eine atomwaffenfähige Interkontinentalrakete aus eigener Produktion getestet.    Die 17 Meter lange und 50 Tonnen schwere Rakete vom Typ "Agni V" (Hindi für "Feuer") sei um 08.05 Uhr Ortszeit (04.35 MESZ) von einem Testgelände vor der Küste des östlichen Bundesstaates Orissa abgefeuert worden, teilte die indische Organisation für Forschung und Entwicklung im Verteidigungssektor (DRDO) mit, die die Rakete hergestellt hat.  DRDO-Leiter Vijay Saraswat sagte dem Fernsehnachrichtensender Times Now, der Test sei erfolgreich verlaufen. Indiens Verteidigungsminister Arackaparambil Antony sprach von einem "einwandfreien Erfolg" und einem "bedeutenden Meilenstein im indischen Raketenprogramm".  Mit mehr als 6400 Kilometern Reichweite kann Indien nun ganz China sowie theoretisch auch Ziele in Europa und im Nahen Osten erreichen."


PS Robert points out it was in the New York Times.

Thursday, April 12, 2012

Views of Syrians (rarely reported in English media)

Ja, es herrsche Krieg im Land, sagt Jihad, aber es gebe auch einen Medienkrieg. Jede Konfliktpartei beeinflusse die Medien in ihrem Interesse. Der Westen und besonders die USA hätten großes Interesse an der Region, ergänzt Somer. Nach ihrem Scheitern in Afghanistan und Irak wollten sie nun mehr Einfluß in Syrien gewinnen, um die anderen Niederlagen auszugleichen. Vieles sei falsch gemacht worden in Syrien, doch die USA hätten davon profitiert. Er bezweifle, daß die Vereinigten Staaten wirklich den Syrern zu mehr Menschen- und Bürgerrechten verhelfen wollten: »Washington geht es nur um die eigenen Interessen«.

Jeder verfolge seine eigenen Interessen, wirft Safwan ein. Und jeder habe seinen eigenen Blickwinkel, von dem er diese bestimme, auch die Opposition. Die Medien konzentrierten sich lediglich auf die »Brennpunkte« und die Orte, wo gekämpft werde, sie berichteten aber nicht über Lösungsvorschläge. Syrien liege an einem wichtigen geopolitischen Punkt, und damit meine er nicht das Land, das seit dem Sykes-Picot-Abkommen (16. Mai 1916, Frankreich und Großbritan­nien teilen die osmanischen Provinzen Syrien und Irak/Mesopotamien unter sich auf) bestehe. Er spreche von der historischen Nation Syrien. Diese sei ökonomisch, wirtschaftlich und kulturell eine Drehscheibe mit seiner Lage zwischen dem Mittelmeer und Asien, zwischen Nord und Süd. Doch Syrien sei nicht nur wirtschaftlich für viele interessant, es sei zudem das »Zentrum eines moderaten Islam«, der Ort, wo Extreme miteinander rängen. Die russischen Interessen in Syrien wiederum brauchten eine Führung wie das »Assad-System«. Rußland wolle verhindern, daß vom Golf Ölpipelines direkt nach Europa durch Syrien gebaut werden. In der Region werde also ein Interessenskonflikt der Supermächte ausgetragen. Israel spiele dabei ein doppeltes Spiel, ergänzt Jihad, der Safwan zustimmt. Einerseits unterstütze Israel Assad, andererseits koordiniere es die Aktivitäten der Opposition.

Julia wendet ein, daß sich das Ganze doch sehr nach einer Verschwörung anhöre. Für die Proteste in Syrien gebe es ganz klare Gründe. Doch, ein Teil des Konflikts sei tatsächlich eine Verschwörung gegen die syrische Führung, meint Safwan. Natürlich habe das syrische Volk ganz klare Interessen. Tel Aviv habe immer einen Weg gesucht, Syrien zu übernehmen, fährt Jihad fort. Über Teile der Opposition und über die Medien habe Israel nun einen Weg gefunden und verfolge natürlich seine Ziele.

Julia ist nicht zufrieden mit der Einschätzung und kritisiert, daß Israel immer angeführt werde, wenn es um innersyrische Schwierigkeiten gehe. Ihrer Ansicht nach seien die Syrer einem großen ökonomischen Druck ausgesetzt gewesen, »ihr Lebensstandard war sehr niedrig«, fährt sie fort. Darum hätten die Proteste begonnen. Selim stimmt nachdenklich zu. Die Syrer hätten die letzten zehn Jahre unter enormem Druck gestanden. In der Tat gebe es seit Jahren eine ausländische Verschwörung gegen Syrien, doch »kann das auf keinen Fall legitimieren, was hier bei uns geschieht«. Julia nickt heftig und meint, als alles in Deraa anfing, habe das mit einer Verschwörung nichts zu tun gehabt. Alle stimmen zu, das sei unstrittig. »Natürlich haben wir hier in der Geschichte immer wieder Verschwörungen gehabt«, sagt Selim in seiner ruhigen Art. »Aber was hier bei uns geschieht, egal ob wir es Protest oder Revolution oder wie auch immer nennen, es begann aus guten und richtigen Gründen«. Andere Leute hätten das ausgenutzt und den Protesten ihre eigenen Interessen übergestülpt und sie damit schließlich verdrängt.

Leider sei das Volk durch die Ereignisse nun völlig gespalten, ebenso wie die Medien, fährt Selim fort. Als Beispiel nennt er den syrischen Fernsehsender Dunia TV und Al Dschasira, die jeweils das Gegenteil verbreiteten. »Keiner ist ganz ehrlich, oder besser gesagt, keiner berichtet wirklich neutral.«

Die Leute, die für Dunia TV oder für Al Dschasira arbeiten, vertreten die Interessen der jeweiligen Sender, fügt Somer hinzu. Genauso sei es mit dem Internet und Facebook. Alles, was dort verbreitet werde, gebe immer nur die Sicht einer Seite, vielleicht auch nur einer Person wieder, es seien keine neutralen Informationen. Dunia TV habe sich zwei Monate lang fast ausschließlich darauf konzentriert, jeden Bericht, der von Al Dschasira verbreitet worden ist, zu widerlegen. Wenn Al Dschasira zum Beispiel eine bestimmte Zahl von Toten in Homs meldete, brachte Dunia TV sofort »neueste Nachrichten« und wies die Behauptungen zurück. Das habe vor allem innenpolitische Gründe gehabt, sagt Jihad. Sehr viele Menschen sähen Al Dschasira und glaubten alles, was dort gezeigt wird." (thanks Peter)